Zähneknirschen endlich loswerden [Mit 5 Quicktipps]

Der Schlaf vieler Menschen ist durch nächtliches Zähneknirschen gestört. Etwa jede dritte in Deutschland lebende Person leidet unter Bruxismus. Da das Knirschen, Pressen und Reiben mit den Zähnen nicht nur unangenehm, sondern auch teuer werden kann, erfährst du im Folgenden, was das lästige Knirschen auslöst und wie du es wieder loswirst.

  • Bruxismus - Was ist das?
  • Ursachen für Zähneknirschen
  • Betroffen? Der Schnelltest
  • Das hilft gegen Knirschen
  • Selbsterfahrung - Ein Einblick
  • Quicktipps zur sofortigen Anwendung
Zähneknirschen endlich loswerden [Mit 5 Quicktipps] - Symbolbild

Bruxismus - Was ist das?

Der medizinische Fachterminus für Reiben und Knirschen mit den Zähnen ist Bruxismus. Darunter werden sich rhythmisch wiederholende Bewegungen von Unter- und Oberkiefer zusammengefasst, die unwillkürlich ausgelöst werden. Während viele Menschen gerade nachts, beim Verarbeiten des Tages knirschen (Schlafbruxismus), sind andere auch tagsüber betroffen (Wachbruxismus). Dabei reiben und pressen Betroffene, insbesondere in konfliktbehafteten zwischenmenschlichen Situationen, mit den Zähnen.

Bei ZahnmedizinerInnen werden zudem häufig Fragebögen oder spezielle Untersuchungen angewandt, um festzustellen, ob du unter Knirschen leidest. Eine erste Einschätzung kann dir aber auch der folgende Test geben.

Ursachen für Zähneknirschen

Der Schlafbruxismus gilt mittlerweile als gut, aber nicht abschließend untersucht. Es wird davon ausgegangen, dass schlafbedingte Angststörungen, Schlafapnoe und Schnarchen in Zusammenhang mit Knirschen stehen. Auch durch übermäßigen Konsum von Alkohol, Koffein oder Rauchen wird das Knirschen vermutlich begünstigt.

Egal ob du tags- oder nachtsüber knirschst, du kannst etwas dagegen tun! Damit du die optimale Methode für dich findest, um das Knirschen ein für alle Mal loszuwerden, ist es wichtig, die Ursache für dein Knirschen zu kennen. Nur so kannst du zielgerichtet handeln. Dabei muss es nicht immer die teure Botoxbehandlung oder sehr zeitaufwendige Physiotherapie sein. Doch dazu später mehr.

Hauptursache für Zähneknirschen: Stress

Das Pressen der Zähne ist in vielen Fällen stressbedingt. Du kennst das Sprichwort, sich durch etwas durchbeißen. Hier ist es wörtlich gemeint. Erhöhter Druck im Alltag, stressige Lebens- oder Projektphasen erhöhen deine Kieferspannung. Wenn du schon einmal im Fitnessstudio trainiert hast, musstest du dich sicherlich schon einmal durch einen letzten Trainingssatz beißen und hast gepresst. Während im Fitnessstudio nur kurzzeitiger Stress durch das Gewicht entsteht, bleibt Stress aber häufig bestehen, da Arbeitsstress nach Feierabend in Freizeitstress übergeht. So wird deine Kaumuskulatur stets gefordert und trainiert. Während ein ausgewogenes Krafttraining deinen Körper fit hält, ist es beim Kiefer etwas anders.

Muskuläres Ungleichgewicht

Zu starke einseitige Belastung führt nämlich häufig zum Zähneknirschen oder Kieferschmerzen, durch Verspannungen oder eine Dysbalance. Häufig können Zahnärzte und Kieferorthopäden erkennen ob jemand knirscht, weil genau diese Muskeln stark ausgeprägt sind und einen breiten Kiefer machen. Zähne zusammenpressen erzeugt also Spannung in der Muskulatur, die es manchen Menschen unmöglich macht, den Mund weit zu öffnen, ohne starke Schmerzen knapp unterhalb der Ohren zu spüren. Spannung erzeugt Spannung, das heißt, dass sich ein Ungleichgewicht im Kiefer, auch sehr schnell auf deine Hals-, Nacken und Rückenpartie übertragen kann. So kommen manche Rückenschmerzen vom Kiefer, oder andersherum! Presst du häufig die Zähne aufeinander, solltest du die Spannungsverhältnisse deiner Kaumuskulatur abchecken lassen.

Aufbissprobleme und CMD

Manchmal sind die Probleme auch struktureller Natur, das ist dann der Fall, wenn dein Aufbiss nicht klappt, dein Kiefergelenk blockiert oder andere funktionelle Beschwerden vorliegen. Viele Zahnärzte sind darauf spezialisiert, Craniomandibuläre Dysfunktion (Überbegriff für Fehlregulation des Kiefergelenks) zu erkennen. Dadurch kann im weiteren Behandlungsverlauf durch Physiotherapie daran gearbeitet werden. Sehr häufig wird hierbei erst einmal die Beißschiene empfohlen, die zumindest kurzfristig einen schützenden Effekt hat.

Bist Du bereit für Entspannung?

Zahnersatz

Tritt dein Knirschen oder vermehrte Kieferspannung hingegen erst kurzfristig auf, solltest du überprüfen, ob deine Füllungen und Zahnersatz noch in Ordnung sind. Denn manchmal entstehen Beschwerden auch durch kleine Änderungen in den Zahnreihen. Ein Besuch beim Zahnarzt kann dir hier Sicherheit geben und vielleicht bist du das Knirschen bald schon los. Übrigens: Frage aktiv nach, ob deine Zähne Anzeichen von Knirschen aufweisen, vornehmlich dann, wenn dein Kiefer sehr verspannt ist.

Grunderkrankungen

Kann vorher genanntes ausgeschlossen werden, solltest du deinen Lebensstil nach bestimmten Medikamenten, Alkohol und Kaffeekonsum hinterfragen, oder aber dein Augenmerk auf mögliche Erkrankungen legen. Leidest du nachts unter Restless-Legs, hast du Atemaussetzer, Durchblutungsstörungen oder ähnliches? Auch das kann knirschen begünstigen.

Bist du von Knirschen betroffen?

Einmal im Jahr solltest du bei deinem Zahnarzt auf dem Stuhl sitzen und deinen Kontrolltermin wahrnehmen. Dabei hast du die Gelegenheit, nach deinem Zahnschmelz und Veränderungen in deiner Mundschleimhaut gucken zu lassen. So fallen Beschädigungen schnell auf und du kannst ins Handeln kommen. Denn Knirschen kann, wie du gleich lesen wirst, sehr teuer werden.

Du selbst hast aber auch die Möglichkeit deiner Kieferspannung zu prüfen, dafür kannst du dich auf die folgende Kurzentspannung einlassen:

Zähneknirschen endlich loswerden

Die folgenden Methoden haben sich insbesondere bei Kieferbeschwerden bewährt. Wir zeigen dir auf, welche Vor- und Nachteile die jeweilige Behandlung hat, so kannst du am Ende entscheiden, was für dich am besten hilft und wie du vorgehen möchtest. Nach meinem Verständnis gibt es gegen Knirschen nicht die eine Lösung, sondern viel mehr unterschiedliche Zahnräder, die aufeinander abgestimmt werden dürfen.

Schmerzende Muskeln mit Botox lähmen

Neuerdings wird Botox eingesetzt und in entsprechend verspannte Kiefermuskeln injiziert, um diese zu entspannen. Das Nervengift soll eine Wirkung von 3 bis 6 Monaten haben, bevor sich bei unveränderten Lebensumständen der Spannungsgrad wieder erhöht. Die Behandlung ist mit 500 - 800 Euro sehr teuer und wird bislang von den wenigsten Krankenkassen übernommen. Aufgrund des Preisleistungsverhältnisses ist diese Methode nur bedingt zu empfehlen. Wahrscheinlich sagt auch dein gesunder Menschenverstand, dass eine bewusst herbeigeführte Betäubung oder gar Lähmung bestimmter Muskeln nicht die Lösung sein kann.

Aufbissschiene als Unterstützung

Eine schnelle und kurzfristige Hilfe ist die Aufbissschiene. Diese legst du dir vor dem Schlafen in den Mund und verhinderst durch die Kraftübertragung auf das gesamte Gebiss, einen starken Abrieb an betroffenen Stellen. Krankenkassen bezuschussen die Schiene in der Regel zu größten Teilen. Jedoch wird auch hier nur am Symptom selber behandelt und nicht an der Ursache. Weshalb die Schiene lediglich als Hilfsmittel angesehen werden kann, nicht als Heilmittel. Dennoch schwören auch einiger unserer Kursteilnehmer auf die Schiene. Also probiers aus!

Manuelle Therapie als Therapieansatz

Haus- und Zahnärzte haben die Möglichkeit, „Manuelle Therapie“ zu verschreiben. Dabei handelt es sich um eine physiotherapeutische Anwendung, die passiven Strukturen und Gelenke manipuliert. Physiotherapeuten können mit bestimmten Handgriffen und Bewegungen zur Entlastung deiner Kiefermuskulatur beitragen. Besonders empfehlenswert ist hierbei die Kombination aus vorbereitender Wärme und der Manuellen Therapie. Die Behandlung dauert zwischen 20 - 60 Minuten und beginnt mit dem Wärmeträger im Bereich der Nacken- und Kiefermuskulatur. Die wohltuende Wärme bereitet die Muskeln für die Behandlung vor. Pro Rezept fällt ein geringer Eigenanteil an und die Behandlung ist auf 6 - 10 Einheiten ausgelegt, so hast du ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, zumindest so lange, wie die Ärzte verordnen.

Lebensstil und Ursachenforschung

Durch meinen schlechten Lebensstil (Koffein, Alkohol, Stress) habe ich nachts geknirscht und so meinen Zahnschmelz beschädigt. Meine Lösung waren dann häufige Zahnarztbesuche und die Erneuerung meiner Füllungen. Da ich meinen Lebensstil aber nicht veränderte, blieb das Knirschen. Erst nachdem mein rechter, wurzelbehandelter Schneidezahn abbrach, wurde mir bewusst, wie stark mein Körper unter meiner Lebensweise litt. Da mein Bonusheft für Kontrollbesuche nur 3 statt 10 Stempel zählte, wurde ich so in 1,5 Jahren 3800 Euro für ein Implantat und Übergangskrone los. Man könnte sagen, es steckt ein Kleinwagen in meinem Kiefer. Deinen Lebensstil zu reflektieren kann ich dir also nur ans Herz legen, es lohnt sich und kostet erst einmal nichts!

Progressive Muskelentspannung als Quicktipp

Die einfachste Methode gegen Knirschen ist wohl die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, das ich leider viel zu spät kennenlernte. Die Kombination aus Stressreduktion, das Erlernen von Entspannungsverfahren und der dadurch einhergehende neue Lebensstil verschafften mir schnell Linderung. Mit der Muskelentspannung kannst du gezielte Muskelgruppen anspannen und ermüden. Dadurch nimmst du Einfluss auf die Spannungszustände deiner Muskulatur und sorgst so ganz gezielt für Erleichterung.

Als großer Fan der PME und Anwender der Meisterstufe, gebe ich mein Wissen und meine Erfahrungen in unserem zertifizierten Kursangebot: „Progressive Muskelentspannung Onlinekurs“ an dich weiter. So lernst du das Verfahren auch und das abgestimmt auf deinen Alltag. Das Beste ist, du bestimmst, wann und wo du die Videos des Kurses schaust und übst. Damit du ein Gefühl dafür bekommst, lade ich dich ein, die Abschlussübungen mitzumachen.

Bist Du bereit für Entspannung?

Du bist unsicher, ob der Kurs wirklich für dich geeignet ist? Dann mach zur Überprüfung doch unser Kursquiz und checke auch gleich, wie viel deine gesetzliche Krankenkasse von der Kursgebühr übernimmt.

Soviel zahlt deine Krankenkasse